Das Modell vom dreiteiligen Gehirn handelt vom Neokortex, vom limbischen System und vom Stammhirn. Es ist ein Modell. In Wahrheit ist das Gehirn ein unglaubliches Netzwerk aus Hirnzellen, das eine Aufgabe auf ganz verschiedene Weise lösen kann, je nach Umständen. Das Modell vom dreiteiligen Gehirn hilft aber gut bei den SE-Konzepten und Ideen:
Der Neokortex ermöglicht uns das Denken, die Logik, die bewusste Wahrnehmung und ein gewisses Maß an Kontrolle. Traumata beeinträchtigen das Denkvermögen und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Sie rauben dem Neokortex die Fähigkeit, Aktivitäten der anderen Gehirnteile zu erkennen oder zu unterbinden. Damit sich die Traumatisierung auflösen kann, muss der Neokortex wieder mit dazu kommen.
Wir können dies erreichen, indem wir unsere bewusste Aufmerksamkeit (Gehirntätigkeit auf Neokortexeebene) auf die inneren Empfindungen unseres Körpers richten. Dies soll bei der Reintegration der drei Teile unseres Gehirns helfen, denn die Körper-Empfindungen kommen von der Ebene des limbischen Systems und des Stammhirns.
Taumata überaktivieren das limbische Gehirn. Nicht geheilte oder ungelöste Traumata lösen immer wieder die defensiven - aber nicht mehr notwendigen - Reaktionen von Kampf, Flucht oder Erstarren aus. Diese Reaktionen sind für die Heilung und Neuverhandlung des Traumas von Bedeutung.
Traumata versetzen das Stammhirn in einen Zustand ständiger Aktivierung. Diese führt zu impulsiven, automatischen Reaktionen, die zwischen Raserei, Rückzug und Erstarrung / Lähmung hin und her wechseln.
Im ausgewogenen Zustand befinden sich Aktivierung und Ruhe in einem organischen Wechselspiel, und die Funktionen des Gehirns arbeiten gut zusammen.